Elbphilharmonie Talk mit Júlio Resende
Jun 12, 03:00 PM
Der portugiesische Jazzpianist über die sogenannte Nelkenrevolution, über seine Vorbilder und den besonderen Jazz seiner Heimat.
Der portugiesische Jazzpianist über die sogenannte Nelkenrevolution, über seine Vorbilder und den besonderen Jazz seiner Heimat.
Es gibt keine englische Gitarre, keine amerikanische, keine deutsche oder französische. Aber die Portugiesische Gitarre, die gibt es. Es handelt sich sozusagen um eine endemische Art innerhalb der Gattung Zupfinstrumente – eine Spezies, die nirgendwo sonst vorkommt und auch nirgendwo sonst ihr gemäße Lebensbedingungen vorfände. Es genügt, wenn drei Töne auf ihr gespielt werden, und jeder weiß: Jetzt kommt Fado, die große, herzergreifende Nationalmusik Portugals.
Im Júlio Resende Fado Jazz Ensemble spielt die Portugiesische Gitarre eine wichtige Rolle, aber der Bandleader selbst ist Pianist – Jazzpianist. Und das ist in Portugal ein wirklich seltener Beruf. Beim Internationalen Musikfest Hamburg 2024 hat Júlio Resende mit seinem ungewöhnlich besetzten Quartett gespielt – Klavier, Bass, Schlagzeug plus Portugiesische Gitarre –, und das Publikum war hingerissen von seiner ganz eigenen Mischung aus Fado und improvisierter Musik.
Im »Elbphilharmonie Talk« erzählt er über seinen Werdegang, den Stellenwert des Jazz in Portugal, über seine recht spezielle Spielweise auf dem Klavier und über seine Vorbilder. Natürlich ging es auch um die sogenannte Nelkenrevolution, bei der sich die Portugies:innen im April 1974 auf friedliche Weise der Diktatur entledigten und damit auch den Grauen des Kolonialismus. Das ist ein halbes Jahrhundert her. »Sons of Revolution« hieß das Programm, das Júlio Resende nach Hamburg mitgebracht hatte, passend zum 50. Jahrestag des Umsturzes. Damit erwies er ausdrücklich der Generation seiner Eltern die Ehre, der es gelungen war, ihr Land im fernen Südwesten Europas vom Joch der Diktatur zu befreien, ohne dass dafür ein Tropfen Blut vergossen wurde.
Es gibt keine englische Gitarre, keine amerikanische, keine deutsche oder französische. Aber die Portugiesische Gitarre, die gibt es. Es handelt sich sozusagen um eine endemische Art innerhalb der Gattung Zupfinstrumente – eine Spezies, die nirgendwo sonst vorkommt und auch nirgendwo sonst ihr gemäße Lebensbedingungen vorfände. Es genügt, wenn drei Töne auf ihr gespielt werden, und jeder weiß: Jetzt kommt Fado, die große, herzergreifende Nationalmusik Portugals.
Im Júlio Resende Fado Jazz Ensemble spielt die Portugiesische Gitarre eine wichtige Rolle, aber der Bandleader selbst ist Pianist – Jazzpianist. Und das ist in Portugal ein wirklich seltener Beruf. Beim Internationalen Musikfest Hamburg 2024 hat Júlio Resende mit seinem ungewöhnlich besetzten Quartett gespielt – Klavier, Bass, Schlagzeug plus Portugiesische Gitarre –, und das Publikum war hingerissen von seiner ganz eigenen Mischung aus Fado und improvisierter Musik.
Im »Elbphilharmonie Talk« erzählt er über seinen Werdegang, den Stellenwert des Jazz in Portugal, über seine recht spezielle Spielweise auf dem Klavier und über seine Vorbilder. Natürlich ging es auch um die sogenannte Nelkenrevolution, bei der sich die Portugies:innen im April 1974 auf friedliche Weise der Diktatur entledigten und damit auch den Grauen des Kolonialismus. Das ist ein halbes Jahrhundert her. »Sons of Revolution« hieß das Programm, das Júlio Resende nach Hamburg mitgebracht hatte, passend zum 50. Jahrestag des Umsturzes. Damit erwies er ausdrücklich der Generation seiner Eltern die Ehre, der es gelungen war, ihr Land im fernen Südwesten Europas vom Joch der Diktatur zu befreien, ohne dass dafür ein Tropfen Blut vergossen wurde.